Viva Britannia

VB026 Maße

Von Miles, Pints, Pounds and Farthings

Welchen alten imperialen Maßeinheiten begegnet man heute noch im Insel-Alltag? Eine Folge voller geschichtlicher Wirrungen und sinkendem Silbergehalt. Wo Karl der Große auf kleine Sterne trifft, Kapitän Nemo mehr weit als tief taucht, die Amerikaner lieber mit Wein als Bier rechnen, und britische Straßenschilder die europäische Psyche verwirren. Ganz ohne ein Quentchen Skrupel.

[Hördauer: 23 Minuten]

Zum Thema Kalender werden erwähnt das chinesische Neujahr, wieder einmal das britische Steuerjahr, Mariä Verkündigung (Lady Day) und die drei anderen quarter days Midsommer, Michaelmas und Christmas, der Boxing Day, der julianische und der gregorianische Kalender, sowie das „alte Neujahr“ Hen Galan, das im walisischen Gwaun Valley gefeiert wird.

Bei den Maßen geht es grundsätzlich um die imperial units, die US-customary units und das metrische System, alles im Zusammenhang mit der Französischen Revolution, Napoleon, dem Weights and Measurements Act 1824, der Amerikanischen Unabhängigkeit und natürlich der letztendlichen Metrisierung der Insel.

Zu Längenmaßen werden erwähnt Meterinch (Zoll), foot (Fuß), yard (Schritt), mile (Meile) und league (Leuge), samt einem Ausflug zu Jule Vernes „20.000 Meilen unter dem Meer“. Es geht aber auch um den Straßenverkehr und das Wohnen.

Zu Volumenmaßen werden erwähnt der Liter, die britische (ale) gallon und die amerikanische (wine) gallon (Gallone), pint (Pinte) und fluid ounce (Flüssigunze), sowie ihre Bedeutung im Pub und beim Autofahren.

Zu Gewichten werden erwähnt Kilogrammpound (Pfund) und stone (Stein).

Im Vorübergehen geht es dann noch um chains (Kettenlängen) auf dem Cricket-Feld, hundredweights, pecks und bushels, sowie Apothekermaße wie Quentchen und Skrupel.

Zur britischen Währung werden erwähnt Karl der Große mit seinem System der Libra (Waage, L), dem Solidus (s, /) und Denarius (d), dann König Offa von Mercia mit dem pound sterling, dem shilling und dem penny („star-ling“, sterling). Geschichtlich weiter geht es mit halfpennies und farthings („fourth-lings“) und guineas, einschließlich Isaac Newton als Meister der staatlichen Münze, und wieder einmal einem Verweis auf Neal Stephensons „Barock-Zyklus“. Wir enden mit dem Decimal Day (15. Februar 1971) und dem neuen Design der Pfund-Sterling-Münzen 2008.

Am Ende noch ein wenig Hausmeisterei: Erwähnt werden die Neuveröffentlichung der alten Folgen mit besserer Tonqualität und Kapitelmarken, die breitere Social-Media-Aktivität von Viva Britannia, und natürlich das kommende Viva-Britannia-Buch mit der Möglichkeit zur Vorbestellung.

Kommentare

10 Antworten zu „VB026 Maße“

  1. Avatar von Typonerd
    Typonerd

    Schöner ist MAẞE statt MASSE!

    1. Avatar von Sven
      Sven

      Das stimmt, aber leider wandelt WordPress das „ß“ in der Überschrift bei Versalien automatisch in „ss“ um – der Text ist überall korrekt. Weiß jemand, wie ich WordPress *für diesen Fall* beibiege, dass es ein „ß“ verwenden soll?

      1. Avatar von Sven
        Sven

        Ich habe jetzt im Titel mal probehalber gleich das Versal-ß eingebaucht. Damit sieht die Überschrift im Normalsatz (z.B. in der Episodenübersicht) zwar seltsam aus, aber schauen wir mal – vielleicht zerschießt es irgendwo anders ja auch noch etwas. 🙂

        1. Avatar von Sven
          Sven

          OK, mit der Systemfont-Änderung durch Yosemite sieht das Versal-ß in iTunes endgültig sehr seltsam aus. Also zurück zu „ß“ und „SS“… :-/

  2. Avatar von Andreas
    Andreas

    50 pence coins sind nicht achteckig, sonder siebeneckig. Happy new year!

  3. Avatar von Sebastian
    Sebastian

    Schöne Ausgabe wieder einmal.
    Eine Anmerkung: Das englische Quadratfußangaben ungefähr den deutschen Quadratmeterangaben minus 10% entsprechen, ist etwas missverständlich. Es sind ~9/100, also durch 10, minus 10%. Da wird sonst die nächste Hausbesichtigung in GB des geneigten Vivabritanniahörers eine schöne Enttäuschung.

    1. Avatar von Sven
      Sven

      Äh, ja, sicher… Ups. Wieder was für die Bits & Bobs…

  4. Avatar von ryansmilla
    ryansmilla

    Ich bin wieder etwas spät dran, hole auf. Wieder eine sehr lehrreiche Folge. Ich hatte keine Ahnung, dass die Rückseiten der Pence-Münzen zusammen das königliche Wappen ergeben (und ich werde meine englischen Freunde hinterlistig fragen, ob sie das wissen).

    Aber ich habe auch noch was für die Bits & Bobs: „Stone“ als Gewichtsangabe, hat keinen Plural. Man wiegt nicht „10 stones“, sondern „10 stone“.

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